10. Koblenzer Patiententag als Publikumsmagnet – Der Verein „Treffpunkt Ohr“ lockte tausend Besucher zu seinem Informationstag rund ums gute Hören

Am Samstag, 26. Januar, lud bereits zum 10. Mal der Verein für besseres Hören e.V. „Treffpunkt Ohr“ in die Koblenzer Rhein-Mosel-Halle. Zum 10. Jubiläum kamen 1000 Besucher, um sich zu den Themen Hören bewahren, Tinnitus bewältigen und barrierefrei kommunizieren zu informieren. Den Festvortrag hielt die bekannte Gerontologin und ehemalige Bundesministerin Prof. Dr. Dr. Dr. hc. mult. Ursula Lehr, die sich nicht nur als Wissenschaftlerin sondern auch in persönlicher Weise dem Thema „Gutes Hören – ein Beitrag zur Lebensqualität im Alter“ widmete. „Es gilt, nicht nur dem Leben Jahre zu geben, sondern den Jahren Leben zu geben!“ so Lehr. Dabei sei jeder Einzelne gefordert, aber damit einhergehen müsse eine „Umweltbezogene Prävention“. Die Umwelt der Menschen müsse so gestaltet werden, dass sie zu einem gesundheitsbewussten Leben motiviere, zu körperlicher und geistiger Aktivität. Dazu gehöre auch die hörgeschädigtengerechte Durchführung von Veranstaltungen und die entsprechende Ausstattung von Vortragssälen, Kirchen und Theatern aber z.B. auch der Verkehrsampeln. Dabei forderte Sie ganz gezielt von den Verantwortlichen in Verwaltung und Politik sich zu fragen, wie muss die Umwelt für Menschen mit Höreinbußen verändert werden, damit sie zu Aktivitäten anregt?

Die wissenschaftliche Leitung oblag auch diesmal wieder Prof. Dr. Jürgen Kießling, ehemaliger Leiter der Audiologie im Uniklinikum Giessen. In seinem Vortrag informierte er darüber, dass moderne Hörsysteme mehr als „nur“ reine Verstehgeräte sind, sondern dass sie über vielfältige Funktionen verfügen, die das Leben leichter und schöner machen können. Ergänzt wurde sein Vortrag von der Hörakustikmeisterin und Pädakustikerin Eva Keil-Becker. In ihrem Interview mit einer jungen Frau, die seit Kindheit Hörgeräte nutzt, wurde deutlich, welche Wandlung sich in der Hörgerätetechnik vollzogen hat und wie intelligent heutige gut angepasste Hörsysteme sind.

Weitere gefüllte Vortragssäle gab es auch bei den Vorträgen, die sich mit den Thema Tinnitus befassten. Hier kamen neben Prof. Göbel, Leiter der Tinnitus-Klinik in Prien, mit dem Tinnitus-Zentrum Koblenz bestehend aus der HNO-Ärztin Dr. Beatrix Hahlbrock, dem psychologischen Psychotherapeuten Christian Fritze-Dessauer und dem Hörakustikmeister Wolfgang Leonhard auch Fachleute zu Wort, die ortsnah beratend und helfend zur Verfügung stehen.

Begleitend zu den weiteren Vorträgen konnten sich die Besucher bei Workshops und an den Ständen der Hörmesse über aktuelle Technik und Verfahren informieren. Die führenden Hersteller von Hörsystemen präsentierten dort ihre neuesten Produkte. Ganz besonders viele Besucher interessierten sich für eine Versorgung mit einem Cochlea Implantat (CI). Hiermit kann auch Menschen, die auch mit einem Hörgerät andere nicht mehr verstehen können, eine Option geboten werden. Die vier großen Hersteller dieser Implantate präsentierten ihre aktuellen Produkte, die CI-Zentren des Bundeswehrzentralkrankenhauses und des Katholischen Klinikums Koblenz Montabaur waren mit Informationsständen vertreten und informierten mit Vorträgen. Die CI-Gruppe des Vereins Treffpunkt Ohr e.V. stellte ihre zahlreichen Aktivitäten vor und stand anschließend noch am Informationsstand des Vereins für Gespräche zur Verfügung.

Eine Gelegenheit aktiv mitzumachen bot die Gymnastikgruppe von „Treffpunkt Ohr e.V.“ unter der Leitung von Jutta Richter und Ingeborg Wildberger. Viele Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit Übungen zu sehen und mitzumachen, die der Angst und Gefahr zu stürzen entgegenwirken. Gleichzeitig eine schöne Abwechslung zum Vortragsprogramm.

Was sich hinter der „Muckibude fürs Gehör“ verbirgt erfuhren die Besucher des Lahnsaals. Hier konnten sich auch einer Einführung in die Gebärdensprache teilnehmen. Informationsstände der Schule für Gehörlose und Schwerhörige und von „Informa“ sowie Gelegenheit zum Hörtest rundeten das Programm ab.

Der 10. Koblenzer Patiententag hat wieder einem breiten Publikum unterschiedlichste Wege zu mehr Hörqualität und somit Lebensqualität aufgezeigt. Dies entspricht dem Ziel des ausrichtenden Vereins „Treffpunkt Ohr e.V.“ in dem sich aktive Menschen zusammengeschlossen haben, um für sich und andere den Wunsch nach besserem Hören zu verwirklichen.

Das umfassende Informationsangebot wurde von allen Seiten gelobt und die anwesenden Mitglieder von Treffpunkt Ohr freuten sich darüber, dass sie in vielen Gespräche über die Angebote des Vereins informieren und neue Mitglieder gewinnen konnten.

Referentinnen und Referenten, Aktive und Veranstalterinnen des 10. Koblenzer Patiententages. V.l.n.r.: Eva-Keil Becker, Brigitte Hilgert-Becker, Joachim Seuling, Joachim Günther, Dr. Katja Schultz-Coulon Elisabeth Günther, Stefan Saul, Slawa Gorelik, Prof. Dr. Gerhard Goebel, Prof. Dr. Ursula Lehr, Prof. Dr. Jürgen Kießling, Ingrid Eikmeier-Stindt, Anneliese Schwarz-Haase, Dan Hilgert-Becker, Viktoria Dessauer, DP Fritze Dessauer, Wolfgang Leonhard
Am Informationsstand von Treffpunkt Ohr e.V. freuten sich die Vorstandsmitglieder und weitere aktive Vereinsmitglieder zahlreiche Interessenten über das umfangreiche Vereinsangebot informieren zu können. v.l.n.r.: unten: Ellen Singhof, Joachim Günther, Elisabeth Günther, Marianne Baumgarten, Anneliese Schwarz-Haase. oben: Therese Mannebach, Brigitte Hilgert-Becker, Ingeborg Wildberger, Marianne Neumann, Marianne Spurzem
Ein gutes Team: Brigitte Hilgert-Becker, 1. Vorsitzende des Vereins Treffpunkt Ohr und Prof. Dr. Jürgen Kießling haben zusammen auch den 10. Koblenzer Patiententag „Hilfe fürs Ohr“ in Koblenz durchgeführt.
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